Der Bücherbus

Eines meiner Schlüsselerlebnisse hatte ich im Alter von 6 Jahren in der ersten Klasse der Volksschule. Die Schule hatte wie viele andere Schulen keine eigene Bibliothek und so gab es in München die Einrichtung des Bücherbusses. Dieser fuhr an bestimmten Tagen vor und dann konnte man sich dort Bücher ausleihen. Der Bus war regelrecht vollgestopft mit hohen Regalen und engen Zwischenräumen, was natürlich für ein kleines Kind wie mich schon beeindruckend war. Ich ließ mich aber davon nicht abschrecken und ging auf die Suche nach etwas Lohnendem. Bald wurde ich auch fündig und entdeckte einen großen dicken Bildband über die Biologie von Algen, Moosen und Flechten. Doch als ich den ausleihen wollte, kam die große Enttäuschung: Die Bibliothekarin nahm mir das Buch weg und erklärte, dass es nicht für mich geeignet, sondern nur für ältere Schüler gedacht sei.
Ich besorgte mir das Buch natürlich dann erst recht auf anderem Weg und las es von der ersten bis zur letzten Seite. Danach hatte ich jeden Respekt für das Wissen, das die Erwachsenen für sich behalten wollten, verloren, denn alles in dem Buch war klar und verständlich - und höchst interessant. Ich staunte, wieviel die Wissenschaft bereits über das Leben und die Organismen herausgefunden hatte und ich begriff, dass die Welt nach bestimmten durchaus begreifbaren Regeln funktioniert. Vor allem aber glaube ich seitdem niemandem mehr, der behauptet, irgendein Problem sei unlösbar oder nicht zu verstehen. Oft habe ich auch festgestellt, dass Dinge nur deswegen nicht verständlich erklärt werden, weil die Autoren die Sache offenkundig selbst nicht richtig verstanden haben. Und leider gibt es auch nicht selten den Fall, dass Leute bewußt Verwirrung stiften wollen, um die Menschen von etwas anderem abzulenken.
Laßt euch das nicht gefallen! Die Zeiten, wo Regierungen und Institutionen ihre Geheimnisse pflegen konnten, wo bestimmtes Wissen nur für Eingeweihte zugänglich sein durfte, müssen endgültig Geschichte werden. Wir, die mündigen Menschen sind alt genug, um alles zu erfahren, und damit verantwortlich umzugehen.

Blogs und mehr

Irgendwann habe ich dann auch angefangen meine Gedanken aufzuschreiben. Im Laufe der Jahre haben sich viele Texte auf Papier, auf Disketten und später auf Festplatten angesammelt. Einige wurden auch in Zeitschriften veröffentlicht oder in sozialen Netzwerken diskutiert. Andere lagern noch in der Schublade oder kursieren in längst vergessenen Foren im Internet. Ich werde dieses Material - soweit es noch interessant ist - hier nach und nach wieder zugänglich machen und für einige Themenkreise neue Blogs einrichten.
Überhaupt habe ich das Bloggen als die beste Form entdeckt, um Texte und Gedanken mit den Lesern zu teilen. Es kommt nicht darauf an, ob einen Text anfangs 10 oder 100 oder 1000 Leute lesen - wenn die Botschaft einen Nerv trifft, wird sie ihren Weg finden.

Das heißt natürlich nicht, dass Schreiben etwas beliebiges ist. Ich schreibe, weil ich etwas zu sagen habe, weil ich glaube, dass das Wort etwas bewirken kann.

Meine Vorbilder dabei sind:
  • Egon Erwin Kisch, der rasende Reporter der 20er und 30er Jahre,
  • und
  • E.A.Rauter, der Sprachkünstler der 68er Generation, von dem der schöne Satz stammt:
Bemühung um besseren Stil ist Bemühung um demokratischere Verhältnisse

Meine Texte enthalten freilich keine endgültigen Wahrheiten, sondern nur Anregungen und Versuche, die Dinge aus einem neuen Blickwinkel zu sehen. Gerade Querdenker sollten sich hüten selbst neue Ideologien zu stiften. Oder wie der Physiker Richard Feynman es formuliert hat: Nature doesn't care how smart you are. You can still be wrong. In diesem Sinne: Kritisiert mich! Wenn wir ernsthaft kritisieren und Kritik ernst nehmen, werden wir alle klüger dabei.

Demnächst mehr an dieser Stelle - fest versprochen!.